Das ist besser als Schaufenster-Shopping. Und es gibt so vieles zu sehen: Gehacktes, Dönerfleisch, Lachs, Bratwurst, Steak, Tatar.
Die vegetarischen Alternativen boomen und manchmal ist es echt herausfordernd, die «originalen» - tierischen - Produkte unter den vielen Fake-Erzeugnissen zu finden. Dass Tofu und co. oft gleich wie ihre fleischigen Vorreiter heissen, macht es auch nicht einfacher…
Warum versuchen alle Vegi-Hersteller eigentlich so nah wie möglich an das fleischige Pendant zu kommen? Weshalb muss ein pflanzlicher Hamburger «bluten»? Wieso heisst es «Wienerli» und nicht «Gemüse-Finger»? Warum steht «Meatballs» drauf, wenns «no Meatballs» drin hat? Und wieso «Schnitzel» und nicht einfach «panierter Pilz»?
Weil wir das so wollen. Oder anders gesagt: Die Nachfrage regelt das Angebot. Es sind die Konsumenten, die nach einer fleischlosen Alternative für das Riz Cazimir, die Ghackets mit Hörnli und den Hot Dog verlangen - am liebsten ohne Abstriche zu machen. Vielleicht liegt das daran, dass viele Vegetarier*innen früher Chicken-Nuggets essende Kinder waren. Oder weil der bewusste Verzicht auf Fleisch nicht primär etwas mit dem Geschmack, sondern vielmehr mit einer Überzeugung zu tun hat. Vielleicht spielt «was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht» ebenfalls noch eine kleine Nebenrolle…
Fakt ist (und das merke ich bei mir selbst): je näher das Produkt in Sachen Konsistenz, Geschmack und Look an das Original kommt, umso mehr Purzelbäume schlägt mein inneres Kind…
Natascha Bernardino
Natascha Bernardino trägt das Herz auf der Zunge und den Laptop in der Tasche. Wenn sie nicht gerade die Windeln von ihrem Sohn wechselt, dann ist sie auf der Suche nach der nächsten Geschichte und brettert diese mit viel Kreativität in die Tasten. Sie war als Journalistin bei der Tamedia und für 20 Minuten tätig und war zuletzt bei der Wirz Gruppe als Junior Account Managerin tätig. Es freut uns sehr, dass wir sie als Gast-Autorin für unseren Blog gewinnen konnten.