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Glace

Daniel Kissling

Sein grösster Traum ist es, ein westafrikanisches Restaurant in Zürich zu eröffnen.

Die Rede ist von Daniel Kissling, Gründer und Inhaber von Gelati 1998. Wenn er jetzt gleich in einen Flieger steigen würde, dann würde er nach Accra, Hauptstadt von Ghana fliegen, weil dort sein Pass auf ihn wartet. Dank der Ehe mit seiner ghanaischen Frau, ist er bald stolzer Doppelbürger. Das Land begeistert ihn kulinarisch wegen der unglaublichen Vielfalt an Gerichten und Aromen. Diese würde er am liebsten in seinem eigenen Restaurant in Zürich mit der ganzen Schweiz teilen.

In der Schweiz ist seine kulinarische Lieblingsregion Zürich - weil man hier alles findet was man braucht. Vom afrikanischen Fufu hinten an der Langstrasse, über das 5-Sterne Hotel in der Stadtmitte bis hin zum feinen Erdbeercup in der Kronenhalle ist alles mit dabei. Seine Stadt erkundet er am liebsten mit dem Fahrrad. Und auch zum Tellhof ist er in 10min von Zuhause aus geradelt.

Doch die Geschichte fing eigentlich ganz anders an.

Gut gelaunt lief ich vom Bürkliplatz Richtung Zürihorn, mit dem Ziel: das Kino am See. Mein Spaziergang hatte erst begonnen, so begleitete bereits beim Bellevue ein Geigenspieler meine Schritte mit feiner Musik. Weiter ging es mit Trommelwirbel und vielen verschiedenen rhythmischen Musikstilen in Richtung Chinawiese.

Ein Pflicht-Stopp auf dieser Strecke: das Gelati am See. Auch ohne Znacht im Bauch konnte ich einer Kugel Ovomaltine mit einem Probiererli Haselnuss nicht widerstehen. Dani Kissling stand für einmal nicht in seinem Element hinter dem Wagen, sondern lässig angelehnt an der Seite. Diese Gelegenheit musste ich beim Schopf packen und habe ihn spontan für ein Interview angefragt. Ich wollte ihm bereits erklären, dass ich die Fragen dann vorab per E-Mail schicken würde, da sassen wir bereits auf der Parkbank unter einem Baum. Mit dem Glace in der Hand fing ich also an, meine Fragen zu stellen. Motiviert durch die schmelzende Kugel, haben wir dieses kurz und knackig durchgeführt. Vielen Dank nochmals an dieser Stelle für deine Spontanität, lieber Dani.

Drei persönliche Fragen an Daniel Kissling

Welchen Geruch erinnert dich an deine Kindheit?

Brombeer-Joghurt - das bekam er immer in den Ferien bei seiner Tante in Paris.

Was ist dir wichtig? Wofür setzt du dich ein?

Für kurze Transportwege und Liebe und Geborgenheit am Arbeitsplatz. Als kleines Beispiel: Am Frauenstreik wurden zwei Standorte geschlossen, weil alle weiblichen Mitarbeiterinnen ab sechs Uhr an den Streik gehen durften.

Ein schönes Plätzchen in der Natur...

An der Aare in Bern. Man nimmt den Bus vom Bahnhof SBB an die Fährstrasse und läuft von dort aus 5min zu Fuss. Dann ist man am schönsten Ort der Welt. Oder im Wehrenbachtobel hinten an Zürich - dort gibt es zig schöne Plätze - und einer ist schöner als der andere.

Gelati 1998

Man kann das Glück für sich behalten, oder man kann es teilen. Daniel Kissling und sein Team haben sich für zweiteres entschieden. Weil sie sich keine erfüllendere Arbeit vorstellen können, als zuzusehen, wie Gross und Klein voller Vorfreude aus ihrem Repertoire eine feine Kugel auswählen und so mit jeder Portion Gelato ein Stück Glück weitergeben. Ein Cornet voller Gaumengenuss, ein Becher voll von süssem Fernweh, angerichtet mit frischesten Zutaten und viel Herzblut.

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