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Vegi

Beim Grillieren denken die wenigsten an Auberginen

Kaum klettert das Thermometer über 15 Grad, kribbelt meine Magengegend und schreit: es ist höchste Zeit, die Grillsaison einzuläuten!

Da spielt es auch keine Rolle, wenn der Wetterbericht für die kommenden Tage wieder Schnee anzeigen sollte. Sobald es die Bedingungen zulassen, grilliert man gemütlich bei uns auf dem Balkon. Die Initiative dazu kommt meistens von mir, der einzigen Vegetarierin in der Familie.

Als ich im letzten Sommer hochschwanger war, ging praktisch nichts Anderes mehr (vielen Dank an meine Gelüste) und wir haben sicher vier Wochen am Stück grilliert. Solange, bis mein Mann (ein absoluter Fleischtiger) sich irgendwann eine Salatschüssel mit viel Gemüse und «ja ohne Zusatz» gewünscht hat.

Ich liebe die Sommer-Saison und auch wenn ich mich komplett fleischlos ernähre, mag ich den Geruch von Cervelat, Bratwurst, Pouletflügeli und co. Es erinnert mich an meine Kindheit und versetzt mich zurück in den Garten meiner Eltern.

Nicht selten werde ich gefragt, was ich denn so auf den Grill «schmeisse», da ich weder Steaks noch Würstli esse. Es scheint, als würden die Menschen das Grillieren automatisch mit einem regelmässigen Fleischkonsum assoziieren.

Oder an was denken Sie, wenn ich Ihnen von einem «feinen Grill» am Wochenende erzähle? Wahrscheinlich nicht an eine gefüllte Zucchetti oder einen brutzelnden Pilz. Sondern eher an ein zartes Kalbs-Spiessli getunkt in einer feinen Marinade oder an ein gutes Stück Rind-Entrecôte.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich mache niemandem einen Vorwurf. Irgendwie haben wir es nicht anders gelernt. Schaut man über den grossen Teich, wird einem das typische BBQ gezeigt, bei welchem Steaks und keine Auberginen grilliert werden. Trotzdem finde ich das sehr schade - und abgesehen davon, ist das auch überhaupt nicht mehr zeitgemäss.

Mittlerweile gibt es nicht nur zig Alternativen sondern sogar feine Rezepte, die das Grillieren auch für alle Vegetarier*innen zu einem Highlight machen. Gerne werde ich Ihnen in der nächsten Kolumne zwei meiner Lieblingsspeisen vorstellen.

Natascha Bernardino

Natascha Bernardino trägt das Herz auf der Zunge und den Laptop in der Tasche. Wenn sie nicht gerade die Windeln von ihrem Sohn wechselt, dann ist sie auf der Suche nach der nächsten Geschichte und brettert diese mit viel Kreativität in die Tasten. Sie war als Journalistin bei der Tamedia und für 20 Minuten tätig und als Junior Account Managerin bei der Wirz Gruppe. Mittlerweile arbeitet sie für den Migros-Genossenschafts-Bund als Projektleiterin. Es freut uns sehr, dass wir sie als Gast-Autorin für unseren Blog gewinnen konnten.

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